Design Thinking Prozess: In 6 Phasen zu Ideen und Lösungen

Die Design Thinking Methode soll Teams helfen, Probleme kreativ und gestalterisch zu lösen. In fünf oder sechs Schritten führt die Innovationsmethode Teams zur optimalen Lösung – mit den Kundenbedürfnissen im Mittelpunkt. 

Inhalte im Überblick

Das Beginner Mindset

Jeder Design Thinking Prozess startet mit dem sogenannten Beginner’s Mind. Eine Geisteshaltung, die ursprünglich aus dem Buddhismus kommt. Die Idee dahinter: Unvoreingenommen und offen an eine Sache heranzugehen, unabhängig davon, wie viel Erfahrung man womöglich schon hat. 

Der „Anfängergeist“ soll im Design Thinking dafür sorgen, dass alle Teammitglieder für alle Möglichkeiten offen sind, nichts ausschließen und so auch wirklich die bestmögliche Lösung finden. 

Hat die Design Thinking Methode 5 oder 6 Phasen? 

Je nach Auslegung hat der Design Thinking Prozess 5 oder 6 Schritte. Das Prozessmodell der D-School am Hasso-Plattner-Institut gehört zu den klassischen Modellen des Design-Thinking – und umfasst sechs Phasen.

Die HPI D-School der Stanford University hingegen beinhaltet lediglich fünf Phasen. Der Aufbau bleibt aber grundsätzlich gleich, denn hier werden lediglich die ersten beiden Phasen zusammengefasst. 

Problem- und Lösungsraum

Der Design Thinking Prozess wird in Problem- und Lösungraum unterschieden. Die ersten drei Schritte gehören zum Problemraum, die letzten drei zum Lösungsraum. 

Problemraum:

  1. Verstehen

  2. Beobachten

  3. Synthese

Lösungsraum:

  1. Ideen finden

  2. Prototyping

  3. Testen

Beiden Räumen sollten Sie genügen Aufmerksamkeit schenken. Denn beim Design Thinking steht der Kunde und seine Interessen im Mittelpunkt – darauf sollte sich das Team besonders und ausgiebig fokussieren. 

Phase 1: Verstehen – Problem definieren

In der ersten Phase des Design Thinking Prozess müssen Sie die Ausgangslage festsetzen. 

  • Das Problem ist allen Beteiligten klar

  • Die vorgegebenen Rahmenbedingungen sind transparent 

In dieser Phase geht es ausschließlich darum, den Ist-Zustand genau zu definieren – nicht darum, schon eine Lösung zu finden.

Dabei helfen können:

  • Expertengespräche

  • Nutzeranalysen

  • Erkenntnisse aus Praxis und Forschung

Wichtig ist: Trennen Sie die Interessen Ihres Unternehmens klar von den Interessen Ihrer Kunden. Am Ende dieser Phase sollte das Team genau wissen, wie das Problem für den Endverbraucher aussieht. 

Phase 2: Beobachten – Kundenbedürfnisse erkennen

In der zweiten Phase steht Ihr Kunde im Mittelpunkt: Was sind seine Bedürfnisse? Welche Prioritäten hat er? Sie sind jetzt vor allem Beobachter und Zuhörer. Gleichen Sie die vermuteten Probleme aus Phase eins mit den tatsächlichen Problemen Ihrer Kunden ab. Welche Hypothesen haben sich bestätigt – welche nicht? 

Besonders interessant: Welche improvisierten Lösungen nutzen Ihre Kunden schon jetzt, um das Problem zu lösen? Das gibt einerseits wertvolle Hinweise für die tatsächliche Lösung – zeigt aber auch, wie dringlich das Problem gerade ist. 

Phase 3: Synthese – Erkenntnisse zusammenführen

Jetzt fassen Sie die ersten beiden Phasen aus dem Prozess zusammen und stecken so den Lösungsraum ab. Das Ziel dieser Phase: Den idealen Kunden zu definieren, eine sogenannte Persona. 

Sie entscheiden, für welche Nutzergruppen Ihre Lösung entwickelt werden soll – und in welche Richtung es jetzt weitergehen soll. Indem sich das Team empathisch in die Zielgruppe hineinversetzt, entwickelt es auch eine intrinsische Motivation, den Kunden zu helfen. 

Phase 4: Ideen finden – Problemlösung skizzieren

Jetzt gilt es, verschiedene Ideen zu sammeln. Dabei helfen können zahlreiche Kreativmethoden: Brainstorming, Rollenspiele oder Bodystorming sorgen dafür, dass stetig neue Ideen aufkommen. 

Eine bewährte Kombination: Einzelarbeit und Teamarbeit in Abwechslung. So können sowohl intro- als auch extrovertierte Teilnehmer ihre Vorschläge anbringen. Die gesammelten Ideen werden dann gruppiert und sortiert:

  • Quick Wins: Schnell umsetzbare Ideen

  • Moon Shots: Visionäre Ideen, die schwer umzusetzen sind

  • Most Promising: Die vielversprechendsten Ideen

Wichtig: Gleichen Sie jede Idee mit dem Anfangs festgelegten, menschenzentrierten Standpunkt Ihres Teams ab. 

Phase 5: Prototyping – Ideen greifbar machen

Eine der wohl spannendsten Phasen im Design Thinking: Ihr Team entwickelt einen ersten Prototyp. Dafür werden meist schnell verfügbare, günstige Materialien verwendet. So können Sie unkompliziert verschiedene Prototypen entwickeln, die jeweils eine andere Herangehensweise abdecken.

Außerdem entwickeln Sie verschiedene Medien, in denen Sie Ihre Innovation bereits der zukünftigen Zielgruppe vorstellen können. Geeignet sind z.b. Videos, Papier- oder Spielzeug-Modelle. So bekommen Ihre Kunden eine konkrete Idee von der innovativen Lösung für die Problemstellung. 

Phase 6: Testen – Stärken und Schwächen definieren

In iterativen Zyklen werden in der letzten Phase die jeweiligen Prototypen von potentiellen Nutzern, Experten, Vertretern und Projektpartnern  getestet. Dokumentieren Sie den gesamten Prozess der Iteration und gleichen Sie die Ergebnisse regelmäßig mit dem zuvor festgelegten Standpunkt ab. 

Nach jedem Text entscheidet das Team, ob es nochmals in den Prozess zurückgehen möchte – und wie es den Entwurf noch weiter verbessern kann. Mit jeder iterativen Schleife hat das Team wichtige Erkenntnisse gewonnen – und das Endprodukt wird besser, genauer und individueller. 

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Design Thinking und nahezu jede andere agile Innovationsmethode sind aus der modernen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Sie geben Teams die nötigen Tools an die Hand, um Probleme und ihre Lösungen zu visualisieren und so optimal umzusetzen. 

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