Zwischen Hoffnung und Zukunftsangst: Künstliche Intelligenz ist längst zum Gesprächsstoff in der Arbeitswelt geworden. Längst sind nicht mehr nur repetitive Arbeiten und simple Datensätze Angelegenheit der KI – auch komplexe Aufgaben beherrscht die maschinelle Intelligenz mittlerweile problemlos. Das wirft Fragen auf. Fragen, die (noch) nicht eindeutig beantwortet werden können.
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Skepsis oder Siegeswille: Das sagt die Führungsebene zur KI
Die KI bringt mehr Nach- als Vorteile mit sich – da ist sich die Führungsebene des Mittelstands sicher. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Steinbeis Augsburg Business School, die unter mehr als 100 Top-Managern durchgeführt wurde.
Vor allem Mitarbeiter auf der unteren Führungsebene seien vom Siegeszug der KI betroffen. Mehr als die Hälfte aller Positionen können dadurch wegfallen, so die Befragten. Anders sieht das in der oberen Führungsriege aus: Die Gefahr, dass hier Stellen durch KI ersetzt werden, sinkt auf bis unter ein Prozent.
Zwei Drittel der Führungskräfte sieht KI als Booster für die eigene Karriere – und das zurecht. Nur, wer sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigt, kann auch in Zukunft in der oberen Führungsetage erfolgreich sein.
Dass KI großes Potential mit sich bringt, ist unumstritten. Unklar sind aber die genauen Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Hier spalten sich die Meinungen: Während die einen die künstliche Intelligenz als Bedrohung für viele Arbeitsplätze sehen, blicken andere dem Wandel gelassen entgegen. Das häufigste Argument: Die KI ist nicht mehr als ein Tool, das menschliche Fähigkeiten nicht ersetzen kann.
In der Führungsebene soll das so aussehen: Die KI übernimmt die Vor- und Aufbereitung von Grundlagen, die Kommunikation selbst muss aber immer über die Führungskraft erfolgen. Denn menschliche Entscheidungen sind etwas, das die KI schlichtweg nicht leisten kann.
Die Angst, dass die Technik die menschliche Arbeitskraft austauschbar macht, sei schließlich schon beim Computer aufgekommen – und der habe unser Arbeiten letztlich nur effizienter gemacht – oder?
Die Entwicklung der digital Leadership: Das sagt die Forschung
Niels Van Quaquebeke, Professor für Leadership and Organizational Behavior an der Kühne Logistics University in Hamburg, veröffentlichte gemeinsam mit Fabiola Gerpott im Juni 2023 einen wissenschaftlichen Artikel mit dem Titel „The Now, New, and Next of Digital Leadership: How Artificial Intelligence Will Take Over and Change Leadership as We Know It“. Seine These: Die KI wird einen Großteil der Führungsaufgaben übernehmen.
Die Entwicklung der KI in der Führungsetage wird dabei in drei Phasen unterteilt:
The Now: Die traditionelle Führung wird digitaler, hybride Arbeitsmodelle beschleunigen diesen Prozess. Vor allem während der Pandemie wurde dieser Prozess beschleunigt.
The New: Künstliche Intelligenz unterstützt Führungskräfte bei ihrer Arbeit, macht sie effizienter und weniger fehleranfällig.
The Next: Künstliche Intelligenz übernimmt die Position der Führungskraft.
Wann genau die dritte Phase eintreten soll, ist laut Van Quaquebeke nicht vorhersehbar. Lange dauern soll es aber nicht.
Der entscheidende Faktor: Die moderne KI sei besser als die durchschnittliche Führungskraft. Dazu kommt: Die KI verursacht weniger Kosten als ein Chef in Festanstellung. Im direkten Vergleich schneidet die KI laut dem Professor also deutlich besser ab.
Die KI könne nicht nur strategische Entscheidungen treffen, sondern auch klassische Führungsrollen übernehmen – und Mitarbeiter motivieren und unterstützen.
Entscheidend sind folgende Faktoren:
Die KI hat mehr Zeit und ein besseres Gedächtnis – sie kann sich auch noch an längst vergangene Kommunikationen erinnern.
Die KI kann psychologische Bedürfnisse des Menschen nach Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit erfüllen.
Die KI ist immer neutral und ansprechbar – anders als gestresste Führungskräfte.
Die KI kann Kommunikation fördern. Sie kennt alle Profile der Mitarbeiter und kann beispielsweise an einen Kollegen verweisen.
Vor allem in einem Punkt deckt sich die Umfrage der Steinbeis Augsburg Business School, mit dem Artikel von Niels Van Quaquebeke: Die Jobgefahr für die obere Führungsetage sei vergleichsweise gering. Denn hier braucht es Menschen, die die KI führen.
Das sogenannte Co-Piloting, also der Mensch als Führung, die KI als Assistenz, ist laut Van Quaquebeke eher unwahrscheinlich. Der Mensch neige dazu, der KI zu folgen – und sie letztlich nur noch wenig zu hinterfragen.
Die fünf Typen des KI-Managements
Wir befinden uns gerade in der „The New“ Phase – wir beginnen, mit der KI zusammenzuarbeiten. Dafür braucht es aber spezielle Management-Kompetenzen. Das hessische Zentrum für künstliche Intelligenz und die Headhunter von digital leaders advisory haben in einer Umfrage die Kernkompetenzen von Führungskräften herausgearbeitet, die KI-Projekte begleiten. Das Ergebnis: Fünf Management-Typen.
Der KI-Relations-Manager: Diese Führungskraft ist der Strippenzieher, das Bindeglied zwischen Wirtschaft und Technologie. Ihre Aufgabe ist es, zwischen IT- und Business-Seite zu vermitteln. Dafür braucht der KI-Relations-Manager sowohl Fachwissen über die KI selbst, als auch über Projektmanagement. Dazu muss er die Vorzüge der KI sowohl intern als auch extern kompetent vermitteln können.
Der KI-Rainmaker: Der Rainmaker soll bestehende Prozesse infrage stellen und alle Projektbeteiligten aus ihrer Komfortzone bringen. Er setzt sich für veränderte Arbeits- und Geschäftsprozesse ein. Kernpunkte sind meist Kostenreduktion, Geschwindigkeit und Optimierung von Abläufen. Der Rainmaker verfügt meist über eine naturwissenschaftliche Qualifikation, aber auch über langjährige Erfahrungen mit Transformationsprojekten.
Der KI-Ingenieur: Der KI-Ingenieur hat eine Ausbildung im Bereich Informatik und Machine-Learning. So kann er nicht nur die geplante Strategie beurteilen, sondern auch den Rollout und die Ressourcenplanung übernehmen. Der Ingenieur erstellt zum Beispiel den für die Entwicklung der KI-Algorithmen notwendigen physikalischen Entwurf.
Der KI-Evangelist: Diese Führungskräfte sind Experten, wenn es um das Zusammenspiel von KI-Modellen, Informatik und Datenwissenschaften geht. Sie sind auf dem neuesten Stand der Forschung und haben oftmals eine renommierte Ausbildung in diesem Bereich absolviert.
Der KI-Ethiker: Die Ethiker kümmern sich um den ethischen und datenschutzrechtlichen Rahmen des KI-Projekts. Sie sollen die Unternehmenswerte und die Reputation schützen. Diese Führungskräfte hinterfragen die Vertrauenswürdigkeit der KI und müssen deshalb ein umfassendes Wissen im Bereich der Regulatoren, aber auch der Leistungsfähigkeit der KI haben.
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