Purpose to Practice

Vorbereitung:

Bereiten Sie ein digitales Whiteboard vor (z.B. Miro/Mural), auf dem Sie die vier P2P-Vorlagen einfügen (siehe beigefügter PDF), sodass die Gruppe(n) ihre Ergebnisse direkt dort festhalten können.

Alternativ dazu können Sie wenn Sie die Übung vor Ort und in Person durchführen auch die P2P Vorlage auf ein Flipchart zeichnen. Verwenden Sie in diesem Fall ein Flipchart für jede der vier P2P Folien (sprich, vier Flipcharts insgesamt). Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Stifte und Haftnotizen zur Hand haben.

Durchführung:

1️⃣ Beginnen Sie damit, der Gruppe die Idee von P2P vorzustellen, einschließlich der vier Elemente (Purpose, Principles, Structures & Practices) und den damit verbundenen Reflexionsfragen (siehe unten).

2️⃣ Um das erste Element (Purpose) zu klären, stellen Sie der gesamten Gruppe die Frage: „Warum ist diese Arbeit / dieses Projekt / diese Initiative für Sie und die Gemeinschaft wichtig?“.

Um dieses erste große und gemeinsame Brainstorming zu strukturieren, empfehlen wir eine Technik namens 1-2-4 All, welche folgendermaßen funktioniert: Fordern Sie zunächst jeden einzelnen Teilnehmer auf, 5 Minuten lang Antworten, Ideen und Geschichten zu der Frage nach dem Sinn und Zweck des Projektes zu formulieren. Danach finden sich die Teilnehmer in Paaren zusammen, um ihre individuellen Ideen 10 Minuten lang zu teilen, zu vergleichen, und zusammen zu erweitern. Anschließend schließen sich zwei Paare zu einer kleinen Vierergruppe zusammen, um innerhalb weiterer 10 Minuten eine Liste der wichtigsten Ideen rund um das Thema „Purpose“ zusammenzustellen.

Diese wichtigsten Erkenntnisse werden dann von den Kleingruppen vorgestellt und mit der gesamten Gruppe weiter priorisiert, bis sich der gemeinsame Purpose herauskristallisiert hat.

3️⃣ Nachdem die Gruppe ihren Purpose gefunden hat geht es zu den verbleibenden drei P2P-Elementen über. Lassen Sie die Teilnehmer für jedes dieser Elemente die entsprechende Leitfrage beantworten. Die Gruppe(n) können auch hier wieder die 1-2-4-All-Methode verwenden, um Ideen zu generieren. Dies hängt ein wenig davon ab, wie viel Zeit zur Verfügung steht, da diese Brainstorming-Technick etwas länger dauert, als wenn einfach so Ideen gesammelt und besprochen werden. Seien Sie wenn bei der Ideensammlung für die Principles, Structures & Practices darauf vorbereitet, dass ggf. auf frühere Elemente zurückgegriffen werden muss oder diese überarbeitet werden müssen je weiter die Gruppe im Prozess voranschreitet (z.B. könnten gewisse Strukturen, welche die Gruppe zur Umsetzung des Projektes vorschlägt erfordern, dass zusätzliche Prinzipien generiert werden müssen).

Leitfragen:

❓Principles: „Welche Regeln müssen wir unbedingt befolgen, um unseren Purpose zu erreichen?“

❓Structures: „Welche Makro- und Mikrostrukturen brauchen wir in unserer Organisation und im Team, um unseren Purpose zu realisieren?“

❓Practices: „Was werden wir jetzt ganz konkret tun? Was werden wir unseren Nutzern/Kunden anbieten und wie werden wir es tun?“

Fragen Sie nach jedem der oberen drei Elemente: „Hat dieser Schritt neue Erkenntnisse gebracht, die eine Überarbeitung der vorherigen Elemente nahelegen?“. Kalkulieren Sie dafür jeweils 5 Minuten ein.

4️⃣ Wenn alle Templates ausgefüllt worden sind, bitten Sie die Teilnehmer die vier Elemente gemeinsam zu betrachten. Fragen Sie sie, was sie denken und wie sie die Einzelergebnisse in den verschiedenen Segmenten sowie das Gesamtergebnis der P2P empfinden. Ist es stimmig, oder müssen noch Dinge hinzugefügt, verändert, oder rausgenommen werden, damit Purpose, Principles, Structures & Practices gut zusammen passen? Laden Sie die Gruppe zudem ein, in jedem Segment die 1-3 wichtigsten Punkte farbig zu markieren, um Prioritäten klar hervorzuheben. Rechnen Sie hierfür ca. 15 Minuten ein.

5️⃣ Bitten Sie die Gruppe abschließend konkrete Handlungsschritte zu definieren, die jede Person/Stakeholdergruppe nun unternehmen wird, um den gemeinsamen Purpose in die Praxis umzusetzen. Wählen Sie in diesem Zusammenhang auch eine oder mehrere Personen aus, die den Rest der Gruppe dafür verantwortlich machen, ihren P2P-Entwurf in regelmäßigen Abständen (z. B. alle 4-6 Wochen) zu überprüfen und Elemente (Grundsätze, Strukturen oder Praktiken) auf der Grundlage neu gewonnener Erkenntnisse und Erfahrungen anzupassen.

Praktische Tipps:

Der gemeinsame Purpose sollte etwas sein, was die Teilnehmer zusammen neu beginnen/erschaffen wollen, oder etwas Negatives, das Sie beenden wollen. Er sollte ein höheres Ziel darstellen, auf das es sich lohnt gemeinsam hinzuarbeiten da es mehr als nur einen individuellen oder finanziellen Nutzen bringt. Überprüfen Sie den Purpose der Gruppe so lange, bis Sie wirklich eine Art funkelnde Begeisterung in den Augen der Gruppenmitglieder sehen können. Diese ist essentiell, um nachhaltige Motivation und einen Antrieb für die Verwirklichung des Purpose zu gewährleisten.

Stützen Sie sich bei der Entwicklung der Prinzipien, Strukturen und Handlungsansätze auf die positiven sowie negativen Erfahrungen der Gruppenmitglieder.

Halten Sie die Brainstorming-Runden ‚kurz & knackig‘. Wenn die Gruppe mehr Zeit benötigt, machen Sie lieber eine zweite Runde, anstatt die erste zu verlängern.

Ermutigen Sie die Teilnehmer, Metaphern (z. B. Wie können wir uns wie ein Spinnennetz strukturieren?) und/oder visuelle Darstellungen zu verwenden, um eine kreative Herangehensweise für die Definition des Purpose, der Prinzipien, der Strukturen und der Handlungsansätze zu fördern.