Digitales Mindset: Die 6 Dimensionen

Was ist das digitale Mindset?

Das digitale Mindset lässt sich wohl am besten mit einer digitalen „Mentalität“ übersetzen. Dabei geht es nicht um spezielle Skills, sondern vielmehr um eine bestimmte Grundeinstellung, die sich aus verschiedenen Verhaltens- und Persönlichkeitsmerkmalen zusammensetzt.

Eben diese Fähigkeiten, Werte und Verhaltensweisen sollen es der Person selbst und auch dem Unternehmen ermöglichen, sich effektiv an die Anforderungen und Chancen der digitalen Transformation anzupassen. Zusammengefasst werden diese Eigenschaften in den sogenannten sechs Dimensionen.

Wichtig ist aber: Diese Fähigkeiten und Denkweisen bestanden schon vor der Digitalisierung, werden aber gerade jetzt besonders relevant. Außerdem werden sie von Umweltbedingungen beeinflusst und teilweise bewusst moderiert, beispielsweise durch Lernerfahrungen.

Das digitale Mindset ist deshalb nicht nur entscheidend für die digitale Transformation, sondern auch langfristig agil veränderbar. 

Die 6 Dimensionen des digitalen Mindsets 

Je nach Branche unterscheiden sich die jeweiligen Mindset-Dimensionen stark voneinander. Das heißt: Es gibt nicht EIN universelles digitales Mindset. Vielmehr sind je nach Branche die einzelnen Ausprägungen unterschiedlich – was sich auch auf die Entwicklung des digitalen Mindsets von Unternehmen zu Unternehmen auswirkt. 

Offenheit & Agilität

Die Bereitschaft, neue Ideen, Technologien und Methoden zu akzeptieren und zu erkunden – die Offenheit für Veränderungen in der Arbeitsweise und im Denken eingeschlossen. Gleichzeitig können Sie schnell auf Herausforderungen und Veränderungen reagieren.

Proaktivität & unternehmerische Handlungsorientierung

Vorausschauendes Handeln und das Implementieren von Maßnahmen, noch bevor Probleme auftauchen oder Chancen verpasst werden. Dazu denken und handeln Sie unternehmerisch und sind bereit, Risiken einzugehen und innovative Lösungen zu entwickeln.

Kreativität & Gestaltungsmotivation

Sie entwerfen neue Ideen , die zur Lösung von Problemen oder zur Verbesserung bestehender Prozesse beitragen. Gleichzeitig haben Sie den Wunsch und die Motivation, aktiv zur Gestaltung von Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen beizutragen und positive Veränderungen voranzutreiben.

Kundenzentriertheit

Sie haben ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden. Produkte und Dienstleistungen werden entwickelt, um diese Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen. Dazu wird Kundenfeedback kontinuierlich eingeholt, um das Angebot zu verbessern.

Kritikfähigkeit

Sie können das eigene Verhalten und die eigenen Entscheidungen kritisch hinterfragen und daraus lernen. Genauso können Sie respektvoll und hilfreich Feedback geben, das den Empfänger in seiner Entwicklung weiter bringt. 

Offener Umgang mit Scheitern

Es herrscht Akzeptanz, dass Fehler passieren können und sollen – nur so können Sie lernen und Ihre Kompetenz verbessern. Gleichzeitig werden Fehler und Misserfolge analysiert, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen und kontinuierliches Lernen zu fördern. 

Digital Mindset: Die Chancen 

Innovation und Wettbewerbsvorteil

Das digitale Mindset fördert Kreativität und Innovationskraft und ermöglicht so neue und verbesserte Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Das wiederum verschafft Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil – und legt den Grundstein für Unternehmenserfolg. 

Bessere Kundenorientierung

Das digitale Mindset hilft Unternehmen, die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kunden besser zu verstehen und darauf einzugehen. Durch datengetriebene Feedback-Analysen verbessern Unternehmen ihre Angebote stetig – das Ergebnis: Zufriedene Kunden.

Agilität und Flexibilität

Organisationen mit digitalem Mindset sind eher in der Lage, schnell auf Veränderungen am Markt zu reagieren. Das ermöglicht es ihnen, sich flexibel an neue Bedingungen anzupassen und Chancen frühzeitig zu erkennen und zu nutzen.

Starke Unternehmenskultur

Das digitale Mindset fördert eine Kultur der Offenheit, Transparenz und ständigen Verbesserung. Mitarbeiter haben das Gefühl, aktiv zur Entwicklung und zum Erfolg des Unternehmens beitragen zu können, was die Zufriedenheit und die Bindung zum Unternehmen erhöht – um bis zu 20% sogar. Das zeigt eine Studie aus 2020 von ONESTOPTRANSFORMATION.

Kontinuierliches Lernen und Entwicklung

Im digitalen Mindset liegt ein großer Fokus auf lebenslangem Lernen und kontinuierlicher persönlicher und beruflicher Weiterentwicklung. Das hält Einzelpersonen und Organisationen auf dem neuesten Stand der (technologischen) Entwicklungen und fördert die Innovationskultur. 

Die aufgeführten Tipps und Chancen zeigen, wie Sie kontinuierliches Lernen und Entwicklung in Ihrem Unternehmen fördern können.

Leadership: Digitale Spaltung vermeiden 

Digitale Spaltung entsteht, wenn verschiedene Abteilungen, Teams oder Mitarbeiter unterschiedliche Zugänge zu digitalen Ressourcen, Fähigkeiten oder Informationen haben. Solche Ungleichheiten führen schnell zu Frust und Differenzen – und sollten deshalb unbedingt vermieden werden.

In einer zunehmend digitalisierten Welt ist es entscheidend, dass alle Mitarbeiter gleichermaßen Zugang haben, unabhängig von Position oder Abteilung.

Zugang zu Technologie sicherstellen

Führungskräfte sollten sicherstellen, dass alle Mitarbeiter Zugang zu den notwendigen digitalen Werkzeugen und Technologien haben. Das kann bedeuten:

• Investitionen in Technologie: Bereitstellung moderner Hard- und Software, die für alle Mitarbeiter zugänglich ist.
• Gleichberechtigter Zugang: Sicherstellen, dass keine Abteilung oder Mitarbeitergruppe bevorzugt wird.

Digitale Schulungsprogramme

Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungsprogramme sind entscheidend, um alle Mitarbeiter auf dem neuesten Stand der digitalen Entwicklungen zu halten.

• Bedarfsgerechte Schulungen: Schulungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Kenntnisstände der Mitarbeiter zugeschnitten sind.
• Fortlaufende Weiterbildung: Kontinuierliche Lernmöglichkeiten, um mit technologischen Veränderungen Schritt zu halten.

Digitale Kultur fördern

Eine Unternehmenskultur, die die Bedeutung der Digitalisierung anerkennt und fördert, ist heutzutage unverzichtbar.

• Vorbildfunktion: Um im digitalen Zeitalter erfolgreich zu sein, sollten Führungskräfte selbst digitale Werkzeuge und Methoden nutzen und mit gutem Beispiel vorangehen.
• Offene Kommunikation: Fördern Sie einen offenen Dialog über digitale Themen und ermutigen Sie Mitarbeiter, sich an digitalen Initiativen zu beteiligen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Fördern Sie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Teams, um den Austausch von Wissen und digitalen Fähigkeiten zu vereinfachen.

• Cross-funktionale Teams: Teams aus verschiedenen Abteilungen bilden, um an digitalen Projekten zu arbeiten.
• Wissenstransfer: Etablierung von Prozessen, die den Austausch von digitalem Wissen und Best Practices fördern.

Mentoring und Unterstützung

Stellen Sie Mentoring-Programme und Unterstützung für Mitarbeiter bereit, die Schwierigkeiten mit digitalen Technologien haben.

• Digitale Mentoren: Erfahrene Mitarbeiter, die als Mentoren fungieren und weniger erfahrene Kollegen unterstützen.
• Support-Systeme: Einrichtung von internen Support-Teams oder -Anlaufstellen, die bei technischen Fragen und Problemen mit den neuen Technologien helfen.

Transparente Kommunikation

Offene und transparente Kommunikation über digitale Initiativen und Veränderungen, um alle Mitarbeiter auf dem gleichen Informationsstand zu halten.

• Regelmäßige Updates: Informationen über digitale Projekte und deren Fortschritte regelmäßig an alle Mitarbeiter kommunizieren.
• Erklärungen und Anleitungen: Bereitstellen von leicht verständlichen Anleitungen und Erklärungen zu neuen digitalen Tools und Prozessen.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Führungskräfte müssen flexibel und anpassungsfähig sein, um auf die unterschiedlichen digitalen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeiter einzugehen.

• Individuelle Lösungen: Bieten Sie maßgeschneiderte Lösungen an, die den spezifischen Anforderungen der Mitarbeiter gerecht werden.
• Feedback-basierte Anpassungen: Weiterentwicklung von Schulungs- und Technologieprogrammen basierend auf dem Feedback der Mitarbeiter.