Remote Work, Workation und Digitales Nomadentum sind in den letzten Jahren zu großen Trends geworden. Klingt erstmal fantastisch, seinen Lebensunterhalt ganz einfach vom Laptop aus an den exotischsten Orten dieser Welt zu verdienen. Und aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass es das auch ist, denn ich lebe und arbeite jetzt seit knapp 3 Jahren genau so.
ABER…
Wie alles im Leben hat auch dieser Lebensstil seinen Preis. Vielleicht haben Sie auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, eine dieser neuen Arbeitsformen auszuprobieren. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, ob und wenn ja welche Art von New Work zu Ihnen oder Ihrem Unternehmen passt habe ich hier einige der wichtigsten Vor- und Nachteile zusammengetragen, die man berücksichtigen sollte, wenn man überlegt dort zu arbeiten, wo andere Menschen Urlaub machen.
New Work Arbeitsformen: Ein kurzer Überblick
Bevor wir uns in die Details stürzen, sollten wir uns darüber klar werden, was die verschiedenen Buzzwords, die seit einiger Zeit in alle Munde sind, eigentlich wirklich bedeuten:
Remote Work
ermöglicht es Arbeitnehmern, außerhalb des Büros zu arbeiten, zum Beispiel von zu Hause aus oder aus einem Co-Working Space. Wenn wir von Leuten sprechen die ‚remote‘ arbeiten sprechen, meinen wir in der Regel Personen, die fest bei einem Unternehmen angestellt sind, jedoch zu weit von den Büroräumen des Unternehmens entfernt leben, um dort regelmäßig zu erscheinen.
Workation
ist ein etwas neuerer Begriff und meint eigentlich auch genau das, woraus er zusammengesetzt ist: Work + Vacation, also eine Kombination aus Arbeit und Urlaub. Dies lässt jedoch einiges an Interpretationsspielraum. Wenn Sie also über die Einführung einer Hippen neuen Workation-Politik nachdenken, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, was dies ganz speziell für Sie und Ihr Unternehmen bedeutet. Denn die Bandbreite ist gross. Zum Beispiel könnte Workation eine extra Woche bedeuten, die an das Ende eines bestehenden Urlaubs angehängt wird, um einem Teammitglied die Möglichkeit zu geben, tagsüber zu arbeiten und abends noch den Strand und ein paar Margaritas zu genießen, oder ein paar gute Social Media Schnappschüsse zu machen, die man als guten Content verwenden kann. Workation könnte aber auch einen mehrmonatiger Aufenthalt im Ausland beinhalten, der es Mitarbeitern ermöglicht ihren Horizont zu erweitern, indem sie temporär in eine neue Kultur eintauchen, ohne ihr Leben zuhause aufgeben zu müssen.
Digital Nomaden
sind diejenigen, die quasi im Dauer-Workation Modus leben. In der Regel sprechen wir hier von Freelancern, die ihren Lebensunterhalt online überall auf der Welt verdienen und stetig ihren Wohnort wechseln. Ich persönlich betrachte mich als Digitalen Nomaden, bevorzuge es aber mindestens 6-9 Monate an ein und dem selben Ort zu bleiben, was mich etwas aus dem typischen Nomadenraster rausfallen lässt. Dennoch wechsle ich (un-)regelmäßig meinen Wohnort und bin überall auf der Welt ein bisschen Zuhause, statt immer wieder nach einer Reise an einen Ort zurück zu kommen.
Letzten Endes sind die Grenzen zwischen all diesen Begriffen eher fließend, sodass es immer am besten ist, für klar für sich selbst und im eigenen Unternehmen zu definieren, was man darunter versteht, damit es zu keinen Missverständnissen und Konflikten kommt.
Die Vorteile von New Work Arbeitsformen
Freiheit & Inspiration
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber der Wert von Freiheit steht für mich an oberster Stelle. Die Freiheit zu wählen, wo ich arbeite – sei es in einem bestimmten Land, in meinem Lieblingscafé, oder von meinem Schreibtisch Zuhause aus – verschafft mir sowie vielen anderen Menschen ein Gefühl von Erfüllung, sein Leben und seinen Tag selbst zu bestimmen, anstatt von einem bestimmten Arbeitsort oder bestimmten Arbeitszeiten gelenkt und oft eingeschränkt zu werden. Dies kann nicht nur mentales Wohnbefinden sondern auch Kreativität, Inspiration und Motivation fördern, was sich positiv auf die Arbeitsleistung auswirken kann.
Das Leben in und Lernen von unterschiedlichen Menschen und Kulturen
Einer der Hauptgründe warum ich angefangen habe aus der Ferne zu arbeiten war die Möglichkeit, extrem unterschiedliche Länder und Leute kennenzulernen. Sicher umgebe ich mich auch viel mit anderen Digitale Nomaden und ‚Expats‘, die dieselbe Leidenschaft für das Reisen um die Welt und das Leben nach ihren eigenen Vorstellungen teilen. Jedoch ist man natürlich automatisch auch immer von Einheimischen und einer ganz neuen Kultur umgeben, was viele Möglichkeiten bietet, nicht nur eine andere Sprache zu lernen, sondern auch tiefer in die Geschichte, Verhaltensweisen und Weltanschauungen anderer Menschen einzutauchen. Das kann manchmal eine ganz schönere Herausforderung sein – vor allem, wenn diese mit den eigenen Überzeugungen, sowie Arbeits- und Verhaltensweisen kollidieren (z. B. funktioniert das Thema „Zeit“ hier in Mexiko definitiv anders als in Deutschland, und daran muss ich mich erst noch gewöhnen…). Das beste Mittel, um das meiste aus einer Workation oder der Arbeit im Ausland herauszuziehen, ist eine neugierige und offene Haltung, auch Beginners Mindset genannt.
Längere Auslandsaufenthalte sind meiner Erfahrung nach eine der besten Gelegenheiten und effektivsten Mittel, um zu lernen, mit Diversität umzugehen, und diese auch wirklich schätzen zu lernen. Dies kann einen extrem positiven Effekt auf die Arbeit in globalen Organisationen oder multinationalen Teams haben, da das Leben und Arbeiten im Ausland dabei hilft, Vorurteile und Stereotypen abzubauen, die in der Regel aus Unkenntnis oder Ignoranz entstehen. Bevor ich zum Beispiel nach Mexiko bezogen bin, hatte ich grossen Respekt und teilweise auch etwas Angst, weil ich dachte, dass es für mich als junge weiße Frau dort ziemlich unsicher sein würde. Und auch wenn ich mir im Klaren bin, dass ich hier an einem sehr touristischen Ort lebe, muss ich sagen, dass ich mich hier sicherer fühle als in manchen Gegenden von Berlin. Zudem sind die Menschen unglaublich offen, freundlich und hilfsbereit, was im Vergleich zu Deutschland auch ein kleiner Kulturschock war – aber im aller positivsten Sinne! Zusammenfassend würde ich bei Workation oder dem Sprung ins Ausland generell jedoch immer empfehlen: „Expect the best – prepare for the worst“. Damit ist man immer auf der sicheren Seite.
Persönliche Weiterentwicklung
Ich bin zu 100 % davon überzeugt, dass ein Auslandsaufenthalt, der länger als nur ein paar Wochen dauert, massiv zu unserer persönlichen Entwicklung und Entfaltung beiträgt. Für eine längere Zeit seine Komfortzone zu verlassen erfordert Mut und ermöglicht es uns, unseren Horizont zu erweitern, was zu einem tiefgreifenden Bewusstseinswandel und einer ganzheitlicheren Weltanschauung führen kann, da wir mit neuen Menschen, anderen Orten und herausfordernden sowie inspirierenden Erfahrungen konfrontiert werden. All dies macht es wahrscheinlicher, dass wir unsere Fähigkeit zum kritischen Denken stärken da wir eher dazu geneigt sind oder gar gezwungen werden, unsere eigenen Annahmen und kulturellen Überzeugungen in Frage stellen. Neben kritischem Denken nennt das Weltwirtschaftsforum auch Flexibilität und Anpassungsfähigkeit als wesentliche Fähigkeiten für die Zukunft der Arbeit. Beides sind Kompetenzen, die durch Auslandserfahrungen extrem effektiv erlernt werden können.
Abschliessend hat mir persönlich das Leben als Digitaler Nomade an verschiedensten Orten der Welt vor allem auch dabei geholfen, unsere geteilte Menschlichkeit zu erkennen. Egal wie unterschiedlich Leute auch sein mögen, und egal wie nervig diese Unterschiede manchmal sein können – ich habe über die Zeit immer mehr gelernt, mich mehr auf das zu konzentrieren, was uns verbindet, als auf das, was uns trennt. Das hilft mir sowohl in meinem Privat- als auch in meinem Berufsleben enorm und ist definitiv eine Fähigkeit, die meiner Meinung nach immer wichtiger wird.
Ein besserer Lifestyle für weniger Geld
Die Realität ist, dass man an Orten wie Südostasien oder Lateinamerika für deutlich weniger Geld einen viel hochwertigeren Lebensstil führen kann als den, den die meisten digitalen Nomaden und Leute die ‚remote‘ arbeiten typischerweise aus ihren Heimatländern wie die USA, Europa, Kanada, Australien oder Neuseeland kennen. Neben den Einnahmen durch den Tourismus haben viele beliebte Zielländer für Workations, darunter Thailand, Indonesien, Costa Rica oder Mexiko ebenfalls damit begonnen, spezielle Visa für Remote Arbeit anzubieten, um ihre Wirtschaft anzukurbeln und einfacher Talente in ihre Länder zu holen. Ich persönlich lebe derzeit auf der karibischen Seite Mexikos und frage mich manchmal ernsthaft, wie ich jemals von dem Lebensstil, den ich hier aktuell genießen kann, wieder herunterkommen soll. Für den Moment fühle ich mich einfach dankbar und privilegiert, auf diese Weise leben und abreiten zu können. Vor 20 Jahren konnten wir nur von den Möglichkeiten träumen, die heute immer mehr Menschen zur Verfügung stehen.
Die Nachteile von New Work Arbeitsformen
Kulturschock & das Verlassen der Komfortzone
Der Aufenthalt in einem fremden Land ist zwar aufregend, kann aber auch ziemlich anstrengend sein. Alles ist anders, und nach dem anfänglichen „Kulturschock“, der in der Regel 2 bis 3 Wochen dauert, braucht man in der Regel weitere 2 bis 3 Monate, um sich richtig in das neue Leben einzuleben und sich daran zu gewöhnen, wie die Dinge hier funktionieren. Neben Zeit kostet dies vor allem Kraft, welche manchmal etwas weniger in Dinge wie die Arbeit investiert werden kann.
Während man natürlich viele neue und aufregenden (Arbeits-)Orte um sich herum erkunden kann, ist es für uns Menschen als Gewohnheitstiere dennoch normal, dass wir uns inmitten eines Lebensumbruchs und neuer Umstände im Ausland doch hier und da nach etwas Vertrautem sehnen. Vielleicht vermisst man den Geruch des eigenen Zuhauses, die spontanen Treffen mit Freunden und Familie, den persönlichen Kontakt mit Kollegen, die Lieblingssnacks im Supermarkt und allgemein das Gefühl von psychologischer Sicherheit, wenn man vor die Tür geht, weil man diese Umgebung schon tausend Mal zuvor gesehen ist.
Wenn wir uns also dafür entscheiden, aus der Ferne zu arbeiten, verlassen wir bewusst unsere Komfortzone und katapultieren uns damit aus dem bequemen Autopilot-Modus heraus. Das ist oft nicht leicht, aber hilft uns ungemein dabei zu wachsen.
Einsamkeit
Dies ist wahrscheinlich das häufigste und schwierigste Problem, mit dem viele Digitale Nomaden und Menschen im Workation Modus konfrontiert sind. Viele von ihnen reisen allein, was sie früher oder später dazu zwingt, sich aktiv darum zu bemühen, neue Leute kennenzulernen. Co-Working-Spaces, Facebook-Gruppen für Expats und Meet-ups sind jedoch ein guter Ausgangspunkt, um Gleichgesinnte zu finden, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Denn wenn man die Last der selben Probleme teilt, wird sie für alle leichter! Dies gilt nicht nur für den Austausch mit neuen Menschen, sondern auch mit denen, die einem am nächsten stehen. Sorgen Sie also dafür, dass Sie mit Freunden und Familie in Kontakt bleiben, und vereinbaren Sie regelmäßige Treffen mit Ihren Kollegen, z. B. für einen schnellen virtuellen Kaffee.
Auf der Arbeitgeberseite ist es wichtig, sich der Gefühle von Isolation und Abgeschiedenheit bei Mitarbeitern bewusst zu sein. Denn diese können leicht vergessen werden, wenn man an Workation denkt. Fazit: So sehr sich Menschen auch nach Freiheit sehnen, und diese auf eine grossartige weise durch neue Arbeitsformen gegeben werden kann, so sehr streben sie auch nach Verbundenheit. Wenn man also als Arbeitgeber in der Lage ist, beides zu bieten (sprich Verbundenheit und Freiheit) wird man höchstwahrscheinlich die besten Ergebnisse seitens Mitarbeitern erzielen können.
Komplikationen mit Zeitzonen
Zeitzonen können eine weitere große Herausforderung im Kontext von Remote Work darstellen. Während regelmäßige Besprechungen entweder auf eine für alle Beteiligten angemessene Zeit verschoben werden müssen, bleibt vielen Menschen, die im Ausland arbeiten, oft keine andere Wahl, als mitten in der Nacht aufzustehen, um an Team- oder Kundengesprächen teilzunehmen. Die meisten Leute, die ich kenne, die so arbeiten (müssen), sagen zwar, dass dies der Preis ist, den sie bereit sind für das Leben im Paradies zu zahlen, da ihre Arbeitgeber ihnen nicht entgegen kommen wollen. Dennoch sind sie sich alle einig, dass dies auf Dauer sehr anstrengend ist und sich negativ auf ihre Arbeitsleistung auswirkt.
Vor allem in der Anfangszeit, wenn man sich noch an einen neuen Ort umziehen, ggf. mit Jetlag zu kämpfen hat und sich möglicherweise auch noch an ein ganz anderes Klima gewöhnen müssen, kann dies ihren biologischen Rhythmus zusätzlich durcheinander bringen und sich somit auf die geistige Klarheit auswirken. Wenn Sie als Arbeitgeber also überlegen, Workations als neue attraktive Arbeitsmöglichkeit anzubieten, die viele besonders junge Talente anziehen kann, sollten unbedingt Kompromisse gefunden werden was Arbeitszeiten angeht, die allen gerecht werden.
Produktivitätsprobleme & Ablenkung
Auf den ersten Blick ist eine Workation die perfekte Lösung, um Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, die Welt zu entdecken, ohne sich vollständig auf die Arbeit aus der Ferne zu verpflichten oder ein digitaler Nomade zu werden. Allerdings ist das Angebot von Workations nicht unbedingt ein Ansatz, der für jeden geeignet ist. Ein Mitarbeiter mit einer starken Arbeitsmoral geht anders an eine Workation auf den Bahamas heran als ein anderer, der Konzentrationsprobleme hat- selbst wenn er im Büro ist.
Grade wenn Sie eine Führungsposition innehaben fragen Sie sich vielleicht wenn es um die Einführung neuer Arbeitsformen wie Workation geht, was passiert, wenn eines Ihrer Teammitglieder auf einmal an einen unbekannten Ort reist, im Hotel ankommt und kein vernünftiges Wi-Fi für die anstehenden wichtigen Kundentreffen hat? Was ist, wenn vielleicht der Firmenlaptop mit vertraulichen Informationen gestohlen wird? Oder wie Sie damit umgehen, wenn Sie feststellen, dass jemand sich mehr auf „cation“ also auf „work“ konzentriert? Im Ausland, und besonders an Urlaubsorten, ist in der Tat verlockend, auf Entdeckungsreise zu gehen weil es so viel neues zu sehen und erleben gibt, anstatt sich zu Hause auf die Arbeit zu konzentrieren. Neue Arbeitsformen erfordern also ein hohes Maß an Selbstmanagement und Eigenverantwortung seitens der Arbeitnehmer. Genauso wichtig ist aber auch das Vertrauen der Führungskräfte, dass Mitarbeiter die gleiche Leistung erbringen werden wie in ihrem normalen Arbeitsumfeld.
Außerdem weiß ich aus eigener Erfahrung, dass es triggernd sein kann, wenn Kollegen oder Kunden denken, dass man „immer im Urlaub“ ist, nur weil man (temporär) an einem Urlaubsort lebt. Wenn wir aus der Norm ausbrechen, indem wir uns entscheiden, im Ausland zu leben und online zu arbeiten, bedeutet das nicht, dass wir den ganzen Tag am Strand verbringen und Margaritas schlürfen. Vielmehr erfordert es ein extrem hohes Maß an Selbstdisziplin, sich aktiv von all den Verlockungen fernzuhalten, die es an Urlaubsorten gibt, und stattdessen konzentriert zu arbeiten. Kurz gesagt: Remote Work, Workstation und Digitaler Nomade zu sein bedeutet nicht, ein unverantwortlicher Hippie zu sein, der nur unter den Palmen relaxt und ein bisschen nebenher arbeitet. Tatsächlich ist das Gegenteil erforderlich, damit es funktioniert.
Take away: Neue Arbeitsformen haben viele Vorteile – aber sie sind nicht für jeden geeignet
Ich bin der festen Überzeugung, dass Unternehmen stark von der Einführung neuer Arbeitsstrukturen wie Workations oder Remote Work profitieren können, da sie die Motivation, die Inspiration und das allgemeine Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter steigern können. Dennoch liegt es an den einzelnen Managern zu entscheiden, wer im Team von solchen flexibleren Arbeitsformen profitieren und trotzdem gute Leistungen erbringen, und wer mit zu viel Freiheit vielleicht eher zu kämpfen hat.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich, dass mein Kollege Frank Widmayer einmal zu mir sagte, er würde Mitarbeitern am Anfang immer mehr Freiheiten geben und diese lieber im Nachhinein einschränken, wenn die Dinge nicht so gut laufen, anstatt jemanden seine Freiheiten mit der Zeit verdienen zu lassen. Dieser Ansatz gefällt mir sehr, denn er zeigt den Vertrauensvorschuss der Führungskräfte in die Fähigkeit ihrer Teammitglieder, sich selbst zu führen – eine Fähigkeit, die in der Zukunft der Arbeit immer wichtiger wird.
Mia Rosenzweig
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In search of a digital nomad: defining the phenomenon (english)
In diesem Papier wird der sich rasch entwickelnde mobile Lebensstil der digitalen Nomaden definiert, die arbeiten, während sie reisen, und reisen, während sie arbeiten. Das digitale Nomadentum wird von wichtigen gesellschaftlichen Veränderungen angetrieben, wie der Allgegenwart von Mobilität und Technologie im täglichen Leben und der zunehmend flexiblen und prekären Beschäftigung. Trotz der zunehmenden Verbreitung dieses Lebensstils mangelt es an einem gemeinsamen Verständnis und einer ganzheitlichen Perspektive für dieses Phänomen. Die entstehende Literatur zum digitalen Nomadentum ist fragmentiert und über verschiedene Disziplinen und Perspektiven verstreut. In diesem Beitrag wird das digitale Nomadentum vor dem Hintergrund zeitgenössischer lebensstilorientierter Mobilitäten und ortsunabhängiger Arbeit untersucht, um eine umfassende Perspektive auf das Phänomen zu entwickeln. Außerdem wird eine konzeptionelle Einordnung des digitalen Nomadentums in die Lifestyle-Mobilität vorgeschlagen. Eine begrenzte Anzahl empirischer Studien über digitale Nomaden schränkt den Umfang der analytischen Diskussion in diesem Papier ein. Daher werden in dem Papier Aspekte und Richtungen für die weitere Konzeptualisierung des Phänomens definiert.