3 wichtige Erkenntnisse über Hybride Führung

Wir sind immer noch dabei zu lernen, wie Führung ‘remote’ funktioniert. Die Pandemie hat viele von uns zu einer neuen Normalität gezwungen: Arbeit von zu Hause aus. Aber jetzt gibt es schon ein neues Schlagwort, das in aller Munde ist: Hybride Führung (Hybrid Leadership). Damit ist die Situationen gemeint, in der einige Personen anwesend sind, während andere ‘remote’ teilnehmen. Aus meiner Sicht ist das eine weitaus größere Herausforderung, als wenn alle remote sind.

Als Trainer und Führungskraft habe ich in der Vergangenheit etliche hybride Konstellationen erlebt. Es war immer eine Herausforderung, die Teilnehmer aus der Ferne einzubinden und die gleiche Interaktion und Nähe zu schaffen, wie wenn sie vor Ort wären. Wenn dies jedoch zur neuen Normalität wird, müssen wir lernen, mit solchen Konstellationen umzugehen.

Vor ein paar Wochen habe ich wieder mit Menschen aus Frankreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden und den USA zusammengearbeitet. Unterschiedliche Zeitzonen und Standorte. Einige versammelten sich physisch in einem Besprechungsraum in Nantes (Frankreich), andere nahmen über Cisco Webex teil. Ich saß zu Hause vor meinem Cisco Desk Pro Screen (ein perfektes Tool für hybride Führung) und leitete diese heterogene Gruppe durch einen Lern- und Co-Creation-Prozess. Es hat ziemlich gut funktioniert.

Hier sind meine ersten Erkenntnisse darüber, wie Hybrid Leadership funktionieren kann:

Hybride Führung Erkenntnis #1 – Digital first

Auch wenn einige Teilnehmer anwesend sind und „echte“ Whiteboards oder Flipcharts verwenden könnten, muss alles online stattfinden. Die gesamte Veranstaltung war darauf ausgelegt, im virtuellen Raum stattzufinden. Wir verwendeten Miro Boards, auf die jeder online zugreifen konnte, auch die Teilnehmer vor Ort. Wir haben Breakout-Räume für Gruppenarbeit und Interaktion vorbereitet – obwohl die Anwesenden sich mit einem Kaffee im Nebenraum hätten treffen können. Das taten sie auch, aber andere kamen remote dazu. Das führt mich zur nächsten Erkenntnis:

Hybride Führung Erkenntnis #2 – Connection stärken

Als Führungskraft (oder Moderator) neigen Sie wahrscheinlich dazu, MIT den Leuten zu reden (im Raum und mit den Teilnehmern aus der Ferne). Aber damit sich alle wohl fühlen, müssen Sie die Verbindung ZWISCHEN den Menschen vor Ort und online stärken. Bei der Gestaltung von Gruppen, der Strukturierung von Gesprächen und der Zusammenarbeit müssen Sie die Remote-Teilnehmer mit den Teilnehmern vor Ort verbinden. Aus diesem Grund muss alles digital gestaltet werden.

Anstatt mit der Gruppe zu sprechen, lassen Sie die Gruppe über Grenzen und Zeitzonen hinweg interagieren und integrieren Sie Mitarbeiter vor Ort und Mitarbeiter remote. So können auch die introvertierten und stillen Teilnehmer einen Beitrag leisten und aktiver werden. Das bringt mich schließlich zur letzten Erkenntnis:

Hybride Führung Erkenntnis #3 – Werden Sie Facilitator

Indem Sie den Menschen die Möglichkeit geben, miteinander in Kontakt zu treten, und jeden einen Beitrag leisten lassen, ändert sich Ihre Rolle. Anstatt eine Führungskraft zu sein, die zu einem Team spricht, werden Sie zu einem Moderator, der Connection, Interaktion und Zusammenarbeit fördert. Ihre Aufgabe wird es sein, den kreativen Prozess oder die Entscheidungsfindung zu designen – anstatt ein Entscheider zu sein.

Ein Teil Ihrer neuen Führungsrolle besteht darin, die Menschen einzubinden (nicht nur die Rollen und Funktionen), die Zusammenarbeit zwischen remote und anwesenden Teilnehmern zu fördern und die Gespräche/Dialoge zu strukturieren. Lassen Sie Ihr Team analysieren, kreieren, entscheiden und handeln – und unterstützen Sie es, dabei so effektiv wie möglich zu sein.

Das Dialogic Leadership Framework hilft dabei, sich auf den Prozess (der Zusammenarbeit) und die Strukturen (um den Prozess zu steuern und den Fokus zu behalten) zu konzentrieren. Vermeiden Sie Diskussionen – sie sind in den meisten Fällen nicht konstruktiv.

Zum Schluss

Hybride Führung erfordert mehr Technologie. Um die beste Erfahrung zu machen, sollten die Räume mit hochwertigen Kameras und Audiosystemen, großen Bildschirmen und einer vernünftigen Internetverbindung ausgestattet sein. Dann ist es möglich, ein intensives Erlebnis für alle Teilnehmer zu schaffen.

Wenn dies jedoch (noch) nicht verfügbar ist, sollten Sie Ihr Meeting bewusst gestalten und sich auf das Erlebnis konzentrieren, anstatt nur auf den Output. Die erforderliche Infrastruktur ist vorhanden – lernen wir, sie sinnvoll zu nutzen.